Bäume sind ein Gedicht, die die Erde in den Himmel schreibt.

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Samstag, 28. März 2015

Ein duftender Waldspaziergang - der Bärlauch sprießt

Bärlauch 

Es wird Frühling und der Duft von Knoblauch steigt einem beim Waldspaziergang in die Nase. Es ist die Zeit zum Bärlauch-sammeln. Für mich gehört ein frisches Brot mit Bärlauchtopfen zum Frühlingsbeginn. 

Aber nicht nur in der Küche macht der Bärlauch viel her. Er hat gesundheitsfördernde Wirkung und eignet sich prima zur Frühjahrskur für Mensch und Tier. 
Bärlauch wirkt unter anderem antibiotisch, blutreinigend, entzündungshemmend, schleimlösend und harntreibend. Anwendung findet er bei Beschwerden wie Asthma und Bronchitis, Fieber, Frühjahrsmüdigkeit, Verdauungsstörungen, zu hohem Cholesterinspiegel, Bluthochdruck und vielen mehr. Zudem regt er den Stoffwechsel an. 
Seit ihr im Wald unterwegs und schürft euch auf, zerkaut ein paar Bärlauchblätter und legt sie auf die blutende Wunde. Die Blutung wird sofort weniger. 

Bärlauch muss frisch angewandt werden, da er beim Trocknen zu viele seiner Aromastoffe verliert. Ich stelle euch nun vier der Anwendungsmöglichkeiten vor: 
  • Tinktur 
  • Öl (für die Küche und als Heilmittel zu verwenden)
  • Brotaufstrich 
  • Pesto für Hunde 
Dabei gibt es noch so viel mehr. Ich werde morgen noch für Bärlauchsalz in den Wald zum Sammeln gehen. 

Bevor ich zu den Rezepten komme, aber noch Anmerkungen für die Sammler. Jedes Jahr wird der Bärlauch von vielen Menschen mit Maiglökchen oder auf Herbstzeitlose verwechselt. Merkmale des Bärlauches sind. 
  • der starke Knoblauchduft
  • die Blätter wachsen einzeln am Stiel ab 
  • die Blätter quietschen wenn ihr sie zwischen die Finger reibt 
  • die Blätter sind auf der Unterseite stumpf und glänzen nicht wie es bei Maiglöckchen der Fall ist 

Bärlauchtinktur 


Dafür gebt ihr Bärlauchblätter zerhackt in ein Schraubglas und übergießt sie mit Doppelkorn oder Weingeist. Verschlossen 6 Wochen ziehen lassen. 
Für die innere Anwendung täglich 10-15 Tropfen einnehmen (z.B. gegen Arteriosklerose oder Bluthochdruck, Magenbeschwerden, blutreinigend oder zur Anregung des Stoffwechsels). Ist die Tinktur zu stark kann sie natürlich mit Wasser verdünnt werden. 
Äußerlich kann sie gegen Hautunreinheiten, Ekzeme, Akne und Ausschläge helfen 

Für Haustiere könnt ihr die Tinktur zur Parasitenabwehr verwenden. Über einen Zeitraum von 7 Tagen je 15-30 Tropfen (nach Größe des Tieres - ich gebe der Katze 15 und meinen kleinen Hunden ca. 20 Tropfen) auf das Fell im Nacken tröpfeln.


Bärlauchtopfenaufstrich 


Hackt den Bärlauch klein. Ich gebe noch sehr gerne Spitzwegerich mit in den Aufstrich. Mit Quark, etwas Joghurt, Salz und Pfeffer vermischen. Fertig ist der frühlingshafte Brotaufstrich. 

Bärlauchöl 


1 Handvoll Blätter in ein Glas geben und mit 1 Liter nativem Olivenöl übergießen. Verschlossen mindestens 2 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen. 
Ihr könnt das Öl für die Küche verwenden (dazu könnt ihr es mit weiteren Kräuter verfeinern) oder z.B. zur Salbenherstellung verwendet werden. 

Das Öl ist auch ein gutes Heilmittel bei Ohrenentzündungen (auch bei Hunden und Katzen), als Antiseptikum bei kleineren Wunden und Verletzungen oder als Futterzugabe für die Haustiere um das Immunsystem anzuregen und Cholesterin zu senken. 

Hundepesto 


250 ml natives Olivenöl mit 200 g Bärlauch und 1/4 TL Meersalz im Standmixer pürieren. 2 - 4 Wochen für große Hunde 1 EL des Pestos pro Tag (für meine kleine Hunde nehme ich 1 TL) unter das Futter mischen.
Der Bärlauch hilft wie schon erwähnt, Parasiten zu vertreiben. 

Zwiebeln, Knoblauch und auch Bärlauch enthalten Sulfurverbindungen, die das Enzym G6PD (schützt die roten Blutkörperchen) vermindern können. Werden diese roten Blutkörperchen geschädigt, werden Heinzkörper gebildet. Setzt dieser Prozess fort kommt es durch die Verminderung der roten Blutkörperchen zur Anämie und das Tier könnte sterben (Heinzkörperanämie). In schon einigen Studien wurde festgestellt, dass Zwiebelgewäsche für Hunde giftig sind. Jedoch wäre es notwendig sich diese Studien im Volltext zu besorgen, denn dann kommt man zu dem Schluss dass hämolytische Veränderungen erst nach einer Verabreichung von 15-30g/kg Körpergewicht und toxische Wirkungen erst nach einer Verabreichung von über 50g/kg Körpergewicht über 2 Tage stattfinden. (Cope, 2005). In dieser Studie entwickelten die Hunde (5 Pekinesen) eine hämolytische Anämie. Bei weiteren Studien kam man zu dem Schluss dass man ab 5g/kg Körpergewicht eine toxische Dosis erreichen kann. Das bedeutet für einen großen Hund mit 30 kg 1050g pro Woche oder 350 Knoblauchzehen. Also eine nicht zu erreichende Menge.







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